Theater Basel zu Gast in Zürich in Zusammenarbeit mit dem Theater Neumarkt
In Basel hat die Reformation schon früher begonnen: Mit der kritischen Edition des Neuen Testaments durch Erasmus von Rotterdam 1516. Der Basler Theologe übersetzte die Bibel neu und machte damit die Reformation überhaupt erst möglich. Am Rheinknie lieferte er die Basis für den Durchbruch von Zwingli und Luther.
1514 kam der Humanist erstmals nach Basel, zwischen 1522 und 1529 wohnte er hier, um seine Schriften in der Werkstatt seines Freundes Johann Froben drucken zu lassen. Damit hat er in Basel, damals ein Zentrum der Buchdruckkunst, länger gelebt als in irgendeiner anderen Stadt Europas. In Basel ist er auch gestorben, im Münster liegt er begraben - obwohl er zeitlebens katholischer Priester blieb.
1516 gab Erasmus das Neue Testament in seinem griechischen Urtext heraus und setzte damit den entscheidenden Grundstein zur Erforschung der Bibel. Alle sollten Zugang zu den biblischen Texten haben, jeder sollte sie lesen und auslegen können. Sowohl Katholiken wie Reformierte sahen in ihm einen Verbündeten und buhlten um ihn, Rom wollte ihn sogar zum Kardinal küren. Erasmus jedoch schlug sich auf keine Seite. Sein Interesse war es, die Gegensätze zu überwinden.
Bereits während seines Studiums begeisterte sich Huldrych Zwingli für das humanistische Denken, das Erasmus von Rotterdam ins Leben gerufen hatten. Der grosse Philosoph habe ihm die Augen geöffnet, sich direkt an Christus zu wenden und von ihm das Gute zu erwarten, statt den erfundenen Lehren und Bräuchen der Menschen zu glauben, so Zwingli selbst. «Solus Christus» –wurde in der Konsequenz zum Leitwort seiner Reformen.
Grund genug, Erasmus’ Leben in einer Theaterproduktion zu inszenieren, die noch dazu wie eine TV-Mini-Serie aufgebaut ist: In vier Episoden mit jeweils einer Stunde Laufzeit, hier exklusiv zu Gast in Zürich. Jede Folge hat einen thematischen Schwerpunkt und beginnt mit einem Trailer, der in einer kurzen Zusammenfassung – nach dem Motto «Was bisher geschah» – das Publikum in die vergangenen Geschehnisse einführt, während der Cliffhanger am Ende der Episode die Neugier auf die nächste Folge weckt.
Tickets ab Ende Februar unter theaterneumarkt.ch