Inmitten der Reformationswirren sicherte Katharina von Zimmern, die letzte Äbtissin des Fraumünsters, mit der Auflösung und Übergabe des Klosters an die Reformationsbewegung im Jahr 1524 dem Fraumünster die Zukunft. Diese Vision einer sich wandelnden Religion reflektiert die Künstlerin Pamela Rosenkranz im 21. Jahrhundert.
Seit jeher wird die Wintersonnenwende in der Geschichte der Menschheit als Fest der Trendwende und des wiederkehrenden Lichts gefeiert. So wird auch die Installation im Fraumünster-Kreuzgang am dunkelsten Tag des Jahres kurz vor Weihnachten eröffnet und lässt diesen in einem ebenso überirdischen wie artifiziellen Licht erstrahlen. Das leuchtende Tiefblau appelliert an vergessene, evolutionsbiologisch geprägte Instinkte und ist gleichzeitig die Lichtfarbe, die auch unsere Bildschirme durchdringt und unsere Zeit stark prägt.
Teil der Intervention sind Sandsteinskulpturen. Die Künstlerin benutzt 3D-Modellierung und datengesteuerte Bearbeitungstechniken, um architektonische Elemente vorgeschichtlicher Kultstätten aus demselben Stein zu reproduzieren, aus dem das Fraumünster gebaut wurde.
Der Ort erfährt durch diesen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft eine Techno-Wiedergeburt – quasi als Leuchtfeuer für künftige Entwicklungen im viel diskutierten Übergang vom Humanismus zum Posthumanismus.
Eröffnung
Donnerstag, 20. Dezember 2018, 18-21 Uhr, Fraumünster-Kreuzgang
18.30 Begrüssung Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Stadtpräsidentin Corine Mauch, Einführung der Kuratorinnen
Ab 19 Uhr Apéro und Risotto im Restaurant Münsterhof, Münsterhof 6
Veranstaltungen
Öffentliche Führungen mit den Kuratorinnen: 7. Februar 2019, 12 Uhr und 7. März 2019, 18 Uhr, Fraumünster-Kreuzgang
Zum Abschluss der Ausstellung erscheint eine Publikation.