Leider ist das Programm von ZH-REFORMATION.CH bereits vorbei.
Das von Barbara Weber und Martin Heller konzipierte Langzeit-Fesival fand von Mitte 2017 bis Anfang 2019 in verschiedenen Spielstätten in Stadt und Kanton Zürich statt. Mitwirkende waren sowohl die grossen Institutionen Zürichs wie auch freischaffende KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus ganz Europa. Das facettenreiche Programm zeigte die Aktualität der Reformation und verlegte den Fokus von einem innerkirchlichen Ereignis auf die spürbaren Nachwirkungen im heutigen Zürich.
Zum Programm-Rückblick
Inhaltlich-Kuratorische Gesamtleitung: Barbara Weber und Martin Heller
Träger des Vereins «500 Jahre Zürcher Reformation»
Seit Huldrych Zwingli auf dem Kappeler Schlachtfeld im Kampf für die Reformation starb, sind sieben Jahre vergangen. Regula, Wilhelm und der kleine Ueli, die drei Zwingli-Kinder, sind in Zürich unterwegs. Sie treffen auf Menschen, die direkt oder indirekt vom Wirken ihres Vaters betroffen waren. Wer aber war ihr Vater? Was war ihm wichtig? Warum starb er ausgerechnet in einem Glaubenskrieg, wo er doch gegen die Ausübung von Gewalt gepredigt hatte?
Kein Zweifel: Zwingli hat viel bewegt. In der Rückblende des zehnminütigen Animationsfilms wird dies deutlich: Die Zürcher Kirche wurde auf der Grundlage der Bibel umgestaltet, das Sozial- und Bildungswesen in Zürich neu geformt. Mehr Freiheiten für die Lebensgestaltung des Einzelnen wurden erkämpft. Gleichzeitig tauchten aber auch neue religiöse Konflikte am Horizont auf.
Vom Söldnerwesen bis zum Fastenbruch und zum legendären Wurstessen, von der Bibelübersetzung bis zum Armenwesen – die Filmerzählung nimmt alle wichtigen Stationen und Geschehnisse von Zwinglis Leben und Schaffen auf. Ihm vorausgegangen ist bereits ein biografischer Comic zu Huldrych Zwingli, Mit vollem Einsatz, den dasselbe Kernteam 2011 im TVZ (Theologischer Verlag Zürich) herausgebracht hat. Wie der Comic ist auch das Medium Animationsfilm für ein breites Publikum ideal. Es vermag eine Geschichte unterhaltsam und berührend zu erzählen, ohne zu belehren. Der Film eignet sich deshalb besonders zur Ansprache von jüngeren Menschen und den Einsatz in Schulen. Humorvoll und alltagsnah wird Basiswissen über die Reformation in Zürich vermittelt. Zugleich fördert, ja fordert der Film eine kritische Auseinandersetzung zum Verständnis von Zwingli als charismatische Ausnahmepersönlichkeit.
Ende Mai erscheint zudem TVZ-Verlag eine Arbeitshilfe zum Film. Mit Bausteinen für den schulischen und den kirchlichen Unterricht regt sie zur Auseinandersetzung mit dem Reformator Zwingli und den Folgen seines Wirkens an. Sie bietet Lehrpersonen vielfältige Ideen für die Umsetzung und enthält einen Vorschlag für einen Stadtrundgang durch Zwinglis Zürich.
Erstausstrahlung im SRF: 27. August um 9.00 Uhr, SRF MySchool